KRIEG und NACHKRIEG
II. Leonhard Frank Symposium
in Würzburg
15. - 16. Februar 2014

Das Thema
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Im Zentrum unseres Symposiums soll nicht der Erste Weltkrieg im Besonderen stehen,
vielmehr interessieren uns die Auswirkungen von Krieg und dem, was danach kommt,
auf alle Bereiche menschlicher Beziehungen, und die Verarbeitung dieser Wirkungen in der
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Das Programm

Samstag, 15. Februar
11:00 Uhr Grußwort und Einführung durch
Prof. Dr. Wolfgang Riedel (Universität Würzburg) und
Michael Henke (Berlin, 1. Vors. Leonhard Frank-Gesellschaft)
11:30 Uhr Storch, Michael (Universität Würzburg)
Wie Zarathustra in die Schützengräben kam: nietzscheanische Legitimationen des Ersten Weltkriegs
12:15 Uhr Süselbeck, PD Dr. Jan (Universität Marburg):
Der Mythenkomplex des belgischen Franktireurkriegs. Emotionale Aspekte kollektiver Autosuggestion in den Romanen Ludwig Renns
13:00 bis 14:30 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr Rudolph, Katharina (Offenbach):
„Das leidenschaftlichste Buch gegen den Krieg, das die Weltliteratur aufweist“. Leonhard Franks „Der Mensch ist gut“. Ein Werk und seine Wirkung
15:15 Uhr Dittmann, Dr. Ulrich (Oskar Maria Graf-Gesellschaft, München):
KRIEG - biographisches Motiv und literarisches Thema bei Oskar Maria Graf
16:30 Uhr Filmvorführung:
„Chronik eines Mordes“ (nach L.F. „Die Jünger Jesu“)
im Programmkino Central (Hofstraße, gegenüber der Residenz)
21:00 Uhr Literarischer Abendspaziergang mit
Dr. Hans Steidle durch das alte Mainviertel auf den Spuren Leonhard Franks.

Sonntag, 16. Februar
10:00 Uhr Hetyei, Dr. Judit (Universität Pecs/Ungarn):
Zur literaturwissenschaftlichen Einord-nung der "Deutschen Novelle" von Leonhard Frank.
10:45 Uhr Ächtler, Dr. Norman (Universität Gießen):
Krieg und Gefangenschaft in der Lyrik nach 45
11:30 bis 12:00 Uhr Kaffeepause
12:00 Uhr Hien, Markus (Universität Würzburg):
‚Zu einem Grab kam er nie‘. Gert Ledigs Poetik des Erinnerns
12:45 Uhr Hilgendorf, Prof. Dr. Eric (Universität Würzburg):
Politischer Humanismus als Antwort auf Krieg und Faschismus
13:30 Uhr Resümee und Verabschiedung

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Das Thema

Aus Anlass der 100. Wiederkehr des Beginns des Ersten Weltkrieges richtet die Leonhard-Frank-Gesellschaft in Kooperation mit der Universität Würzburg am 15. und 16. Februar 2014 das II. Leonhard-Frank-Symposium aus.
Obwohl damals die größeren Teile Europas von Generationen geprägt waren, für die Krieg kein Element des eigenen Lebens war und für die auch keine Notwendigkeit bestand, sich kriegerisch zu engagieren, führten sozioökonomische und politische Interessenlagen zur „Urkatastrophe des 20. Jahrhundert“ (George F. Kennan).
Im Zentrum unseres Symposiums soll nicht der Erste Weltkrieg im Besonderen stehen, vielmehr interessieren uns die Auswirkungen von Krieg und dem, was danach kommt, auf alle Bereiche menschlicher Beziehungen, und die Verarbeitung dieser Wirkungen in der Literatur.
Entsprechend ist auch das Motto der Literatur entlehnt. „Krieg“ war das erste, 1928 erschienene Buch von Ludwig Renn, dem zwei Jahre später „Nachkrieg“ folgte, Bücher, die aufzeigen, wie einer, der von Hause aus nationalistisch und militärorientiert aufwuchs, sich in historischer Situation aus diesem Milieu löst und am Ende gar kommunistisch wird. Renn, der die eine Diktatur nicht wollte, in ihr gefoltert wurde und sie später in Spanien militärisch bekämpfte, fand in der anderen trotz privat geäußerter Kritik nicht den Weg zur Opposition. Aber auch in dieser Ambivalenz steht er für die Generationen, für die Krieg und Nachkrieg lebensprägend waren.
Das Motto kennzeichnet auch das Leben und das schriftstellerische Werk Leonhard Franks. Sein erster Ruhm als Schriftsteller fiel fast zusammen mit jenem Kriegsbeginn, als ein deutscher Kaiser keine Parteien mehr zu kennen behauptete. Für den damals 32-jährigen Frank war die Kriegsgegnerschaft eine aus sozialer Herkunft resultierende Selbstverständlichkeit und gerade das begründete eine tiefe und andauernde Zäsur in seinem Leben. Immer wieder kreisen seine Werke um Krieg und Nachkrieg: 1917 sein fanatischer, antimilitaristisch-revolutionärer Appell „Der Mensch ist gut“, 1923/24 seine Nachkriegs-Utopie „Der Bürger“, 1926 „Karl und Anna“ – als „Heimkehr-Novelle“ oft mehr desavouiert als gewürdigt, gleichwohl vom Publikum geliebt -, der unbekannt gebliebene, während zehn Exil-Jahren entstandene Roman „Mathilde“, schließlich die nach Ende des Zweiten Weltkrieges geschriebenen Werke „Die Jünger Jesu“ und „Michaels Rückkehr“, beide Nachkriegszeit und das Motiv der gerechten Rache thematisierend, und die „Deutsche Novelle“, die sich dem deutschen Untergang im Faschismus allegorisch nähert – alle atmen und reflektieren diesen Themenkreis.

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Veranstalter

Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Lehrstuhl für neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte
Leonhard-Frank-Gesellschaft e. V.

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Veranstaltungsort und Anfahrt

Oswald-Külpe-Hörsaal an der alten Augenklinik
   Röntgenring 12, 97070 Würzburg
   Der Hörsaal befindet sich im Innenhof der alten Augenklinik,
   Zugang über die Koellikerstraße
   Vom Hauptbahnhof zu Fuß: 6 min
Filmvorführung am Samstag 16:30 Uhr:
    Kino Central
    Hofstraße Würzburg, gegenüber der Residenz

Anfahrt zum Oswald-Külpe-Hörsaal:
Stadtplan Anfahrt
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