Michael Henke (Berlin)
Öffentlicher
Vortrag
für Mitglieder, Freunde, Interessierte - Eintritt frei
Dienstag, 02.12.08, 20.00 Uhr
TextRaum in der Volkshochschule Würzburg, Münzstr. 1, 97070 Würzburg
(Hauptgebäude 3. Stock, Aufzug vorhanden)



DAS ZWEITE EXIL DES LEONHARD FRANK - STATIONEN EINER ODYSSEE

Von 1933 bis 1950 war Leonhard Frank zum zweiten Mal gezwungen, außerhalb Deutschlands zu leben. Bereits von 1915 bis 1918 war er, dem militaristischen und Krieg führenden Kaiserreich den Rücken kehrend, in die Schweiz ausgewichen. 1933 zwangen ihn die marodierenden und mit staatlicher Gewalt ausgestatteten Nazis außer Landes. Allerdings war er 1915 ein junger Mann gewesen; nun hatte er die 50 hinter sich und zudem die Verantwortung für seinen kleinen Sohn.

War Leonhard Frank also ein "gelernter Emigrant", wie es Alfred Neumann nannte? Musste er überhaupt emigrieren? Wohin konnte er gehen und wohin ging er tatsächlich?

Bei diesen Fragen wird der Vortrag von Michael Henke einsetzen. Unterstützt von Zitaten, Fotos und Dokumenten will er uns die abenteuerliche Odyssee des Leonhard Frank durch 11 Länder auf 2 Kontinenten präsentieren und dabei seine Weggefährten (und -gefährtinnen!) nennen. Dabei wird er auch bisher unbekannte Details ans Licht bringen, ohne allerdings alle Rätsel der Frankschen Biographie lösen zu können. Beachtung wird dabei auch das Verhältnis zu Thomas Mann finden, das bisher - wie so vieles in Zusammenhang mit Leonhard Frank - von der Wissenschaft ignoriert wurde.

Wer sich mit passender Lektüre einstimmen will, dem seien das Kapitel 11 aus "Mathilde" bzw. die Schlusskapitel 6-9 aus "Links wo das Herz ist" ans Herz gelegt. Denn natürlich wird auch thematisiert werden, wo "Links" biographische Elemente hat und wo es ein Roman ist.