Leonhard Frank

* 4.9.1882
in Würzburg als 4. Kind einer Arbeiterfamilie geboren.
Seine Jugend ist geprägt von der liebevollen Unterstützung durch seine Mutter, aber auch von Armut und schlimmen Schulerfahrungen. Mechanikerlehre, danach in verschiedenen Berufen tätig

1904 - 1910 Studium in München, Malerei und Grafik
Viele neue Erfahrungen und bittere Armut bestimmen diesen Lebensabschnitt.

1910

Umzug nach Berlin

1913 Mappe mit Farblithografien veröffentlicht
(einzige Veröffentlichung von grafischen Arbeiten)

1914 "Die Räuberbande" erscheint und wird im gleichen Jahr mit Fontane-Preis ausgezeichnet.

4.2.1915

Heirat mit Lisa Erdelyi

1915 1. Emigration
Das Ehepaar Frank verlässt Deutschland und geht nach Zürich. Frank ist als einer der wenigen Intellektuellen von Anfang an ein überzeugter Kriegsgegner

1917 "Der Mensch ist gut" - eine Sammlung von Novellen gegen den Krieg - erscheint.

1918 im November Rückkehr nach Deutschland

1920 - 1933 Berlin
Literarisch schöpferische und erfolgreiche Jahre". Die Räuberbande" wird verfilmt. Frank arbeitet an Filmdrehbüchern mit

1920 Kleist-Preis für "Der Mensch ist gut"

16.3.1923 Tod seiner Frau Lisa

1928 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste
1929 2. Ehe mit Elena Marquenne, Sohn Andreas wird geboren

1933 Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten muss Frank aus Deutschland fliehen. Er ist zu diesem Zeitpunkt 50 Jahre alt. Stationen sind unter anderem Zürich und Paris

3.11.1934 Ausbürgerung, bis 1950 staatenlos

1936 "Traumgefährten" erscheint im Amsterdamer Exilverlag Querido

1939 Frank wird zweimal in Frankreich interniert. Er flieht beim Einmarsch der deutschen Armee und kann sich in wochenlangen Fussmärschen bis ins unbesetzte Südfrankreich durchschlagen.

1940 Marseilles Zermürbendes Warten auf ein Ausreisevisum. Hilfestellung durch das American Rescue Comitee, das in den USA unter anderem von Thomas Mann unterstützt wird.

Flucht durch das faschistische Spanien nach Portugal

18.10.1940 Einreise in New York mit befristetem Visum
Los Angeles - Vertrag bei Warner Brothers für 6 Monate

21.3.1941 Frank reist erneut von Mexiko aus in die USA ein, um ein Dauervisum zu erhalten
Er lebt von der Unterstützung durch Hilfskomittees und von dem Verkauf seiner Bücher in Großbritannien und den USA.

1945 Frank, der sich wie viele seiner europäischen Schriftstellerkollegen nie mit dem kalifornischen Lebensstil anfreunden konnte, zieht nach New York. Noch in den USA lernt er Charlotte Jäger, seine spätere dritte Ehefrau, kennen.

4.10.1950 Rückkehr nach Deutschland im Alter von 68 Jahren
Er lässt sich in München nieder.

Die Verkaufszahlen seiner Bücher in Westdeutschland bleiben niedrig. Er veröffentlicht auch beim Aufbauverlag in der DDR. Ein Umstand, der in Zeiten des kalten Krieges in Westdeutschland Missfallen erregt.

1951 Mitglied in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste

1952 Silberne Plakette der Stadt Würzburg

1955 Nationalpreis 1. Klasse der DDR, korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Berlin (Ost)

1957 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland

18.8.1961 Frank stirbt in München.

frank "frei, offen" (Duden, Bd. 7, Herkunftswörterbuch)
Frank so nannten seine Freunde Leonhard Frank, nicht Leonhard, der Nachname wurde zum Vornamen umgedeutet

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